Ein Brandschutzbeauftragter hilft in einem Unternehmen nicht nur im tatsächlichen Gefahrenfall, durch seine Arbeit soll verhindert werden, dass es überhaupt zu einem Feuer kommt. Entsprechend werden Brandschutzbeauftragte auch im Vorfeld gut ausgebildet. Wir erklären, wie die Ausbildung funktioniert, welche Voraussetzungen Interessenten erfüllen sollten und was dich in der Prüfung zum Brandschutzbeauftragten erwartet.
Was muss man als Brandschutzbeauftragter wissen?
Wenn es in einem Unternehmen oder in einem Büro zu einem Feuer kommt, dann ist schnelles und richtiges Handeln wichtig. Genau aus diesem Grund sind Unternehmen dazu verpflichtet, Brandschutzhelfer und Brandschutzbeauftragte auszubilden. Während Brandschutzhelfer dabei vor allem im tatsächlichen Brandfall aktiv werden und bei den Evakuierungs- und Löscharbeiten unterstützen, übernehmen Brandschutzbeauftragte noch etwas mehr Verantwortung.
Brandschutzbeauftragte sind praktisch die Ansprechstelle in einem Unternehmen, wenn es um das Thema Brandschutz geht. Sie stehen als Berater der Unternehmensführung zur Seite und helfen dabei, den Brandschutz zu optimieren. Zu ihren Aufgaben können dabei unter anderem die Erstellung und Anpassung der Brandschutzordnung, das Bewerten von möglichen Gefahrenherden und die Unterweisung von Mitarbeitern zum Thema Brandschutz gehören.
Aufgrund der anspruchsvollen Aufgabe und den rechtlichen Vorgaben müssen Brandschutzbeauftragte eine Ausbildung mit Prüfung absolvieren. Anschließend sind sie zudem verpflichtet, regelmäßig an Auffrischungskursen teilzunehmen, um beim Thema Brandschutz immer auf dem aktuellen Stand zu sein.
Welche Qualifikation muss ein Brandschutzbeauftragter haben?
Die Voraussetzungen, um als Brandschutzbeauftragter arbeiten zu können, sind relativ überschaubar. Um an der Ausbildung teilnehmen zu können, wird lediglich eine abgeschlossene Berufsausbildung erwartet. Weitere Kriterien gibt es nicht. Interessenten müssen weder ein Mindestalter haben, noch andere Fähigkeiten vorweisen.
Wie lange dauert die Ausbildung zum Brandschutzbeauftragten?
Die Dauer der Ausbildung ist in der Richtlinie 12-09/01:2014-11 der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes e. V. vorgeschrieben. Dieser zufolge muss das Seminar mindestens 64 Unterrichtsstunden zu je 45 Minuten umfassen. Insgesamt kommt man damit auf eine Dauer von 48 Stunden, weshalb der Lehrgang typischerweise auf sieben oder acht Tage aufgeteilt wird.
Der Ablauf der Ausbildung
Die Ausbildung selbst lässt sich bei einigen Unternehmen in Deutschland absolvieren. So bieten beispielsweise der TÜV, die Dekra und die IHK entsprechende Kurse an. Zudem gibt es noch eine ganze Reihe von weiteren Anbietern. In vielen Fällen ist die Ausbildung dabei als sogenanntes Hybrid-Seminar organisiert. Das bedeutet, dass man an dem Unterricht sowohl vor Ort in einem Lehrraum als auch online per Stream teilnehmen kann. Für Letzteres empfiehlt es sich dabei, nicht nur eine gute Internetverbindung zu haben, sondern auch ein gutes Headset mit Mikrofon sowie einen großen Bildschirm um dem Unterricht gut folgen zu können.
Die Kosten für die Ausbildung zum Brandschutzbeauftragten
Sich zum Brandschutzbeauftragten ausbilden zu lassen, ist relativ teuer. Je nach Anbieter können für das Seminar zwischen 2500 und 3500 Euro anfallen. Erfolgt die Ausbildung im Auftrag eines Betriebes, dann übernimmt dieser jedoch in der Regel die Kosten. Personen, die gerade auf Jobsuche sind, können sich zudem von der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter finanziell unterstützen lassen.
Was muss man bei der Prüfung zum Brandschutzbeauftragten beachten?
Die Prüfung für Brandschutzbeauftragte setzt sich aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil zusammen, wobei es im Detail Abweichungen geben kann, abhängig davon, bei welchem Unternehmen (Dekra, TÜV, IHK, etc.) du die Prüfung ablegst. Los geht es mit der schriftlichen Brandschutzbeauftragter Prüfung, bei der zunächst einmal eine Reihe von Multiple-Choice-Fragen beantwortet werden müssen. Je nach Anbieter des Seminars sind dies zwischen 50 und 60 Aufgaben, wobei die Teilnehmer 90 Minuten Zeit haben. Für die Beantwortung der Fragen darfst du zudem auch auf Hilfsmittel zugreifen. Zugelassen sind hier nicht nur Schulungsunterlagen und Lehrbücher, sondern auch eigene Aufzeichnungen.
Anschließend folgt die mündliche Prüfung. Diese wird typischerweise in Gruppen absolviert, wobei die Teilnehmer mit einer Fallstudie konfrontiert werden, zu dieser sie dann ein paar Fragen beantworten müssen. Die Prüfung gilt als bestanden, wenn du insgesamt mindestens 60 Prozent der möglichen Punkte erreicht hast. Eine Note gibt es allerdings nicht. Oft wird dir sogar nicht einmal deine konkrete Punktezahl mitgeteilt. Du erfährst lediglich, ob du bestanden hast oder nicht.
Solltest du durch Prüfung durchfallen, kannst du sie beliebig oft wiederholen. Auch eine Wartezeit zwischen zwei Prüfungsterminen musst du nicht einhalten. Es können allerdings für die Wiederholung erneut Kosten anfallen.
Brandschutzbeauftragter: Diese Prüfungsfragen können dich erwarten
Die Inhalte der Prüfung beschäftigen sich mit verschiedenen Themen. So geht es nicht nur um generelle Brandschutzmaßnahmen, es werden auch rechtliche Aspekte abgefragt. Mit einer guten Vorbereitung lassen sich die Fragen aber relativ problemlos beantworten, vor allem da man in der Prüfung auch Unterrichtsmaterialien benutzen darf.
Hier ein paar Beispielfragen, die in der Brandschutzbeauftragter Prüfung vorkommen können:
Wie viele Mitarbeiter sind im Umgang mit Handfeuerlöschern zu unterweisen?
A 1 Prozent der Belegschaft
B 5 Prozent der Belegschaft
C 10 Prozent der Belegschaft
D 30 Prozent der Belegschaft
Richtige Antwort: B
Welche drei Faktoren sorgen bei gleichzeitigem Auftreten dafür, dass es zu einem Brand kommen kann?
A Brennstoff, Sauerstoff, Zündquelle
B Offene Flamme, Wasser, Sauerstoff
C Explosion, Detonation, Eruption
D Fett, Leim, Wasserstoff
Richtige Antwort: A
Wo ist die Brandschutzordnung geregelt?
A §23 BGB
B Landesbauordnung
C Verordnung über Arbeitsstätten
D DIN 14 096
Richtige Antwort: D
Wo muss die Brandschutzordnung Teil A aushängen?
A Überall dort, wo sich Mitarbeiter und Besucher häufig aufhalten oder vorbeigehen
B Neben dem Feuerlöscher
C im Bad
D im Büro der Firmenleitung
Richtig Antwort: A
Muss ein Feuerlöscher regelmäßig überprüft werden?
A Nein
B Ja einmal im Jahr aber nur von der Feuerwehr
C Ja alle zwei Jahre von einem sachkundigen Prüfer
D Ja jährlich von der Unternehmensleitung
Richtige Antwort: C